Kennst Du das? Etwas zieht Dich wie magisch an?
Das ist mir passiert, als ich zum ersten Mal an unserem nahegelegenen Badesee war.
Ganz in der Ferne hab ich eine Baumkrone gesehen und wußte: DA will, da MUSS ich hin!
Heute war bei uns richtiges April-Wetter. Graupelschauer, Sonnenschein und Schneeflocken haben sich fast minütlich abgewechselt. Und grad heute hat es mich zu „meinem Baum“ hingezogen.
Bei klarem Wetter dick eingepackt losgefahren zum See. Dort hat uns erstmal reichlich Wind empfangen. Aber die Sonne lachte vom Himmel mit dicken, weißen Wölkchen. Na dann mal los in Richtung der Baumkrone und hoffen, dass wir ihn finden.
Ganz schön weit…….
Aber so viele schöne Bäume stehen am Weg. So viele Vögelchen zwitschern und tanzen. Und vor uns der wunderbare Sonnenschein.
Da! Da isser doch! Nur noch den Weg da hoch und DA ISSER!
Auf den letzten Schritten merke ich gar nicht, dass der Himmel über uns dunkelgrau geworden ist, der Wind wieder ganz heftig pfeift und jetzt schneit es auch noch kräftig!
Ich spüre die Kälte nicht, den schneidenden Wind, ich höre ihn nicht und ich sehe auch das zusammengekniffene, frierende Gesicht von meinem Mann nicht.
Ich lehne an meinem Baum und kann nur noch an „miteinander kuscheln“ denken. Ich lächle und lasse in mir drin noch ein bisschen mehr los, fühle mich willkommen, geborgen und wohl. Energie lässt meine Hände warm glühen und zeitlos schmiegen wir uns aneinander.
„Schatz?“……. „Schatz, es ist ar…kalt und es schneit wie die S….!“
Die Stimme meines Mannes reißt mich in diese Welt zurück und jetzt spüre ich auch, dass es Zeit ist den Rückweg anzutreten.
Es tut fast weh meinen Baum loszulassen. Es ist, als würde ich einen alten Freund zurücklassen.
Ich schaue zurück und weiß, ich komme ganz bald wieder!
Und weißt Du was? Es ist eine Linde, die mich da so angezogen hat. Von Linden sagt man, sie lindern und sind seit jeher bekannt als Versammlungsort.
„Sieh das Lindenblatt, du wirst es wie ein Herz gestaltet finden, drum sitzen die Verliebten auch am liebsten unter Linden.“ (Heinrich Heine)
Und was braucht Mutter Erde derzeit mehr als ehrliche Kommunikation und aufrichtige Liebe?
Und eigentlich isses auch völlig klar, dass eine Hagen sich angezogen fühlt von einer Linde, oder?
P.s.:
Linden sind liebevolle Helfer bei Grippe, Magen- Darmbeschwerden, Schlaflosigkeit, Unruhe und Angst als Tee der Blüten, die Knospen im Gemmomazerat, die Blätter mal zum Essen oder in der Badewanne und alles selbstverständlich auch für Räucherungen.
So ein Baumbad (das geht auch mal ohne noch mehr Wald drumrum) erdet, lässt Gedankenkreisel verstummen, ein sanftes Lächeln entstehen und verhilft zu einem tiefen Durchatmen.